Nach der deutschen Leichtathletik-Meisterschaft ist vor den Läufermeetings. Läufer Jannik Seelhöfer vom SC Melle hat die Hitzeschlacht von Braunschweig am vorigen Wochenende gut weggesteckt und plant für die kommenden Wochen Starts auf flachen Strecken.
Nach DM-Lauf erleichtert
Seelhöfer war am Sonntagnachmittag im heißen Braunschweiger Stadion in 9:06,26 Minuten Zehnter von elf Startern über 3000 Meter Hindernis geworden. Er scheint sich von den Strapazen schnell und gut erholt zu haben. Bereits am Montag habe er sich wieder fit gefühlt, erzählt der in Leipzig trainierende und studierende Meller am Dienstagnachmittag am Telefon.
Vor seinem dritten Start bei einer Männer-DM sei er sehr nervös gewesen – erst recht nach einer schwierigen Phase während der Vorbereitung, als er nach einem abgebrochenen Rennen über 5000 Meter Ende Juli nicht so recht wusste, wo er steht. Umso größer war die Erleichterung jetzt im Ziel. „Ich habe mir mit dem Auftritt selbst bestätigt, dass ich noch laufen kann“, sagt der 23-Jährige lachend.
Gegen die Hitze in Braunschweig kippte sich der Athlet des SC Melle vor dem Startschuss für seinen Lauf eine Flasche Wasser über den Kopf. „So haben mir die hohen Temperaturen keine großen Probleme bereitet.“
Sein Rennen über die 3000 Meter Hindernis war taktisch geprägt, die ersten beiden Kilometer waren langsam. „Ich habe mich auf den ersten zwei Kilometern auf Bahn drei positioniert, um mich aus den Rangeleien rauszuhalten und auf meine Hürdentechnik zu konzentrieren.“ Das funktionierte zunächst ganz gut.
Der letzte Kilometer wurde schneller, Seelhöfer fiel etwas ab. „Durch die Ermüdung wurde es dann mit der Hürdentechnik auch schwieriger. Da machte sich bemerkbar, dass ich diesen Sommer nur zwei Wochen Hindernis trainiert habe und mir auf dieser Strecke die Wettkampferfahrung fehlte.“ Der Student ist dennoch zufrieden mit seinem Auftritt und der Entscheidung, sich in diesem Corona-Sommer auf die flachen Strecken zu fokussieren.
Seine gute körperliche Verfassung möchte Seelhöfer nun nutzen, um bei drei folgenden Läufermeetings seine persönlichen Bestleistungen auf flachen Strecken zu verbessern: Bereits an diesem Freitag, 14. August, wird der Meller im kleineren Rahmen in Leipzig 1500 Meter absolvieren. Am Mittwoch, 19. August, beim Meeting in Osterode sind 3000 Meter geplant und am Samstag, 22. August, in Berlin abermals die 1500 Meter. „Meine Bestleistungen auf einigen Flachdistanzen sind etwas älter, eine Steigerung ist realistisch“, meint Seelhöfer.
Training für Cross-Saison
Im Anschluss wird er bis Mitte September eine Sportpause einlegen und sich dann auf die Cross-Saison vorbereiten. Welche Cross-Veranstaltungen der Bronzemedaillengewinner im Team bei der Crosslauf-Europameisterschaft von 2019 in der kalten Jahreszeit in Angriff nehmen wird, ist coronabedingt noch unklar. „Ich werde trainieren und schauen, was dann an Wettkämpfen möglich ist.“
Bericht Heike Dierks, Meller Kreisblatt
