Saisonbestleistungen bei Senioren-DM

Christian Breeck steigert sich über 800 Meter um 11 Sekunden

 

Vier Athleten des SC Melle starteten bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren im thüringischen Leinefelde. Beim Saisonhöhepunkt glänzten die Sportler mit persönlichen Saisonbestleitungen.

 

Für Peter Spiekermann war der Zeitplan nur auf den ersten Blick eine Belastung: Mittags der Start über 800 Meter, am Abend dann die 5000 Meter. Tatsächlich ist der Spitzenläufer ein anderes Pensum gewohnt. In diesem Jahr lief Spiekermann schon 22 Marathons. Die zwei Runden im ersten Rennen riss er in 2:49,58 Minuten mit persönlicher Bestleistung runter, was Platz acht bedeutete. „Die Top-Ten waren mein Ziel. Auf der Zielgeraden hatte ich noch Kraft und konnte zwei Kollegen überholen“, blickt Spiekermann zurück, „das war für mich ja eine Mini-Strecke“.

Wenige Stunden später stieg er über 5000 Meter nach drei Stadionrunden aus. „Da hatte ich überpaced und es war wohl auch eine mentale Sache, weil ich schon bei den 800 Metern mein Ziel erreicht hatte.“

Für die DM hatte Spiekermann auch über 1500 Meter die Qualifikation geschafft. „Das Rennen war aber erst am Samstag und kam für mich zu spät“, so Spiekermann, „wir wollten aus Thüringen direkt in den Urlaub ins Kleinwalsertal weiterreisen“.

Teamkollege Christian Breeck durfte bei den jüngeren M60 starten. In Melle hatte er mit Björn Lührmann die 800 Meter-Taktik trainiert. „Eine 70er Runde laufen und dann sehen, was hintenraus möglich ist“, meinte Breeck. Bei der Deutschen Meisterschaft absolvierte er die zwei Runden in 2:25,17. Auf Platz 6 hatte Breeck nur etwa drei Sekunden Rückstand auf den Sieger. „Zufrieden bin ich trotzdem. Meine Zeit ist 11 Sekunden schneller als vor einigen Wochen in Berlin“, meint Titelsammler Breeck nach dem Rennen zu der Saisonbestleistung.

Selbstbewusst konnte Hochspringerin Dorit Lührmann im Eichsfeld antreten. Sie hat in dieser Saison bereits als Norddeutsche Meisterin der W45 in Berlin einen wichtigen Titel geholt. In den letzten Jahren war sie ausschließlich auf der Mittelstrecke unterwegs. Die technischen Disziplinen scheinen darunter nicht gelitten zu haben. Dorit Lührmann gehörte schon in den 1980er Jahren mit Birte Rothkehl zu der auf Bundesebene erfolgreichen Jugendmannschaft TuRa Melles, die von Trainer Eckhard Staege geschliffen wurde. Jetzt in Leinefelde verpasste Lührmann mit ihrem Sprung über 1,34 Meter die Bronzemedaille nur um drei Zentimeter. Ihre Höhe beutete ebenfalls eine persönliche Jahresbestleistung. „Ich mache weiter und will im Winter für den Hochsprung durchtrainieren“, kündigt Lührmann an.

Auf den Speerwettkampf der W45 hatte sich Birte Rothkehl in den letzten Monaten mit Trainer Frank Rüdiger vorbereitet. Nach drei Versuchen lag sie dank einer Jahresbestleistung von 31,24 Meter auf dem Bronzeplatz. Mit Steigerungsläufen versuchte sie sich bei 13 Grad warm zu halten, zog sich im Antritt aber eine Wadenverletzung zu. Das bedeutete den Verzicht auf die Würfe vier bis sechs. Den weiteren Wettkampf konnte Rothkehl nur liegend verfolgen. Umso schmerzvoller war es für sie, als eine Sportlerin aus Bayern im letzten Versuch 31 Zentimeter weiter warf und der Mellerin die Medaille wegschnappte.