Am 18.01.2020 nahmen 43 Teilnehmer die Herausforderung an und liefen 105,5 Runden um den Carl-Starcke-Platz.
Bevor wir auf den aktuell stattgefundenen Bahnmarathon hier in Melle zu sprechen kommen, möchten wir kurz auf die Historie des Events eingehen. 2010 u.a. von Olaf Dittmann organisiert und offiziell vom SC Melle 03 ausgerichtet, entwickelte sich die damals als exotisch anmutende Lauf-Challenge als jährlich feste Größe in der Läuferszene. Die Teilnehmerzahl stieg von Jahr zu Jahr von Mitte 20 auf 50. Bei 50 Läufern und Läuferinnen wurde bewusst ein Schlussstrich gezogen, da diese Anzahl als gut händelbar galt und den familiären Charakter des Events unterstrich. 2014 wurde das Event das letzte Mal bei optimalen Laufwetter ausgerichtet; trocken und teilweise sonnig.
Im Herbst 2019, also 5 Jahre später, wurde der Gedanke geboren, den Lauf zu reaktivieren.
Gesagt, getan: Am 18.01.2020 war es soweit. In den Morgenstunden, es herrschte noch Dunkelheit, liefen am Carl-Starcke-Platz die letzten baulichen Vorbereitungen. Zelte aufbauen, Mess-Technik installieren und sonstige kleine Probleme, die natürlich wie immer im letzten Moment auftauchen mussten, beheben. Gegen 08:00 Uhr erschienen die ersten von 50 gemeldeten „Laufverrückten“. Da die Teilnehmergebühr eine Vollverpflegung beinhaltete, konnten sich die Starter und Starterinnen im Rahmen eines Buffets noch in Ruhe stärken. Dem äußeren Anschein nach, dürften die Sportler zu diesem Zeitpunkt relaxter gewesen sein, als die Organisatoren, die sich das erste Mal mit der Ausrichtung eines Marathons beschäftigt haben.
Letztlich sind von den 50 gelisteten Personen 43 angetreten. Pünktlich um 10:00 Uhr fiel der Startschuss und los ging es. Auch der zwischenzeitlich kurz einsetzende Regen konnte der Motivation der Sportler nichts anhaben.
Um den Läufern die Zeit zu verkürzen, wurden ihre Lieblingslieder eingespielt. Eine entsprechende Abfrage fand im Vorfeld statt. Die Teilnehmer nahmen dieses Angebot dankend an und waren begeistert, während des Laufes ihren persönlichen Song zu hören.
Zu unserer Freude schaute auch der Initiator des Meller Bahnmarathons Olaf Dittmann vorbei. So kam es vor Ort zum Wiedersehen mit etlichen ehemaligen Laufkollegen.
Während die Läufer sich auf der Bahn „amüsierten“, wurde im Mehrzweckraum am Carl-Starcke-Platz das Buffet mit diversen Kuchen erweitert. Und draußen duftete es plötzlich nach leckeren Bratwürstchen. Ob es letztlich dieser Geruch war, kann abschließend nicht gesagt werden, aber ein Läufer stach an diesem Tag ganz besonders hervor: Markus Scheller von der LG Ems Warendorf.
Dieser junge Mann von 30 Jahren zog Runde um Runde allen anderen davon und kam mit einer Gesamtzeit von 2:39:39 ins Ziel. Das führte nicht nur zu verdutzten Gesichtern bei den Anwesenden, sondern auch zu anerkennendem Beifall. Laut seinen eigenen Angaben habe er seine persönliche Bestzeit um 10 Minuten unterboten. Respekt.
Doch nicht nur die Männer liefen hervorragende Zeiten, auch die erste Frau: Nadine Hölscher vom Bramfelder SV kam mit einer persönlichen Bestzeit von 3:51:23 ins Ziel.
Allein die Zusammensetzung der Teilnehmer ist ein eigener Beitrag wert. So kamen die Sportler aus ganz Deutschland: Barbing bei Regensburg, Hamburg, Münster, Wilhelmshaven, Emden etc.. Ein Teilnehmer feierte sogar an diesem Tag seinen Geburtstag mit uns und erhielt neben einem Geburtstagsständchen auch einen Geburtstagskuchen. Es gab Sportler, für die dies ihr erster Marathon war und welche, die schon hunderte gelaufen sind. Aber etwas verband alle Beteiligten: Die Freude am gemeinsamen Laufen.
Neben dem sportlichen stand auch der soziale Aspekt im Vordergrund. Bereits in der Ausschreibung wurde darauf hingewiesen, dass die Mehreinnahmen komplett an das ambulante Kinderhospiz in Osnabrück gehen. Diese Tatsache nahmen etliche Teilnehmer zum Anlass, neben ihrer Anmeldegebühr noch zusätzlich zu spenden.
Auch Meller Geschäftsleute haben sich, ohne zu zögern, dazu bereit erklärt, sich an der Aktion mittels Geld- bzw. Sachspenden zu beteiligen. Unser Dank geht daher an:
Martin`s Fahrschule, Inhaber: Raphael Gering
Restaurant Akropolis (griechisches Restaurant) in Eicken-Bruche, Betreiberin: Zoi Beletsioti
Buchhandlung Sutmöller
Sport Steinbrecher
Hinsichtlich der Mehreinnahmen kann gegenwärtig noch keine abschließend seriöse Auskunft gegeben werden. Diesbezüglich wird aber noch nachberichtet.
Ein ganz großes Lob geht an die vielen, vielen Helfer im Hintergrund, ohne die der reibungslose Ablauf nicht gewährleistet gewesen wäre.
Unter dem Strich können wir folgendes Fazit ziehen: Da die bisherige Resonanz der Teilnehmer positiv ausfiel und insbesondere der familiäre Charakter der Veranstaltung als sehr angenehm empfunden wurde, ist eine Fortsetzung des Meller Bahnmarathons im Jahr 2021 nicht ausgeschlossen.
Weitere Infos und die Ergebnisliste gibt es hier:
Bericht: Carsten Schoster / Maik Wenke
